Andere Länder, andere Sitten. In der Binger Partnerstadt Anamur wird mit hübchen Motiven auf Trafohäuschen dem Graffitiunwesen vorgebeugt. Mal sind es Gemälde von Landschaften, mal Fische oder Fenster mit Gadinen und Klappläden, die eine Hausfassade vorgaukeln. Ein Kunstmaler verewigte kürzlich im Auftrag von Bürgermeister Türe den Mäuseturm und das Rheintal auf einem dieser Häuschen gegenüber der Stadtverwaltung. Es wird kein Zufall gewesen sein, dass Bürgermeister Türe gerade dieses Objekt ausgesucht hat, denn er kann das Kunstwerk täglich von seinem Bürofenster aus bewundern. Neben dem Mäuseturm soll demnächst auch ein zentraler Platz den Namen „Bingen“ erhalten und an die Partnerstadt erinnern. Von der sichtbaren Begeisterung für die im Oktober unterzeichnete Partnerschaft überzeugten sich Ende Februar Helmut Irmen, Vorsitzender des „Freundeskreises Bingen-Anamur“ und sein Stellvertreter Mehmet Arikan. Beide waren zur Vorbereitung eine Hilfeaktion in die südtürkische Partnerstadt gereist. Im März werden sie in Anamur das Haus einer jungen, hilfsbedürftigen Familie auf Vordermann bringen. „Wir reden nicht lange drüber, sondern helfen“, ist die Devise der beiden und zeigen die Viellfalt, mit der eine Städtepartnerschaft belebt werden kann.