Hilfe aus Anamur im Park am Mäuseturm

Wer in diesen Tagen im Park am Mäuseturm spazieren geht, wird sich vielleicht über zwei arbeitende Frauen wundern. Es sind Fatma YILDIZ (58) und Fatma ARIKAN (51) aus der Partnerstadt Anamur in der Südtürkei. Sie sind im Rahmen des EU-Bildungsprogrammes GRUNDTVIG für drei Wochen nach Bingen gekommen, um die Menschen kennen zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Als so genannte „Freiwillige“ unterstützen sie das Gartenamt der Stadt bei der Säuberung der Parkanlagen. Und so beseitigen sie Unkraut auf den Seitenwegen und an den Treppen oder schneiden die wuchernden Brombeerhecken zurück. Dabei haben die beiden sichtlich Spaß. Sie waren noch nie zuvor im Ausland. Der Freundeskreis Bingen-Anamur sorgt wenn nötig für die Verständigung und unternimmt mit den Gästen in der freien Zeit Ausflüge zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten in der Region.  Begeistert sind die beiden nicht nur von der Schönheit der Landschaft, auch das viele Grün und die Sauberkeit der Häuser und Straßen wird von ihnen bewundert.

Das EU-Projekt „50+“ wird nach dem Austausch dieser letzten Freiwilligen beendet. Schade, denn seit Beginn vor zwei Jahren ist in Bingen und Anamur durch den Einsatz von zwölf Freiwilligen viel geschehen. Vorurteile wurden abgebaut, Vertrauen geschaffen und neue Freundschaften sind entstanden. „Nicht Verträge, sondern Gefühle verbinden die Völker“, formulierte einmal der Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk treffend.

Fatma YILDIZ (58) war früher als Grundschullehrerin tätig. Ihr Mann ist Direktor einer Privatschule für medizinische Berufe. Fatma ARIKAN (51) ist Hausfrau. Ihr Sohn Mohammed ist weithin bekannt als Fotograf und Berichterstatter beim Amt für Presse– und Öffentlichkeitsarbeit der Stadtverwaltung Anamur.