Austausch zwischen Bingen und Anamur wird durch die EU gefördert

Von der ersten Information bis zur Genehmigung hatte es 16 Monate gedauert. Dazwischen lagen viele Recherchen, Telefonate und Besprechungen. Bürokratische Hürden mussten bezwungen werden. Darüber hinaus waren fünf Tage Aufenthalt in Anamur notwendig, um alle Einzelheiten mit den Partnern und den aufnehmenden Institutionen in Anamur zu besprechen. Das 42-seitige Antragsformular, wie selbstverständlich in deutsch, türkisch und englisch verfasst, wurde von zwei Gutachtern geprüft und dem Auswahlausschuss vorgelegt. Dieser hat vor einigen Tagen einer finanziellen Förderung zugestimmt. Der Freundeskreis Bingen-Anamur e.V. freut sich über die Projektförderung und dankt dem Institut zur Förderung von Bildung und Integration (INBI) für die  professionelle Projekt-Beantragung und die immer gute Zusammenarbeit.

 


Über GRUNDTVIG

GRUNDTVIG ist das Programm der Europäischen Union für die allgemeine Erwachsenenbildung. Es ist benannt nach dem dänischen Philosophen und Pädagogen Nikolai Frederik Severin Grundtvig, der als Vater der Volkshochschulbewegung gilt. GRUNDTVIG umfasst das lebenslange Lernen von Erwachsenen aller Altersgruppen und gesellschaftlicher Hintergründe auf europäischer Ebene. GRUNDTVIG fördert zum einen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der europäischen Erwachsenenbildung. Damit sollen die durch die Alterung der Bevölkerung entstehenden Bildungsherausforderungen
angegangen werden. Zudem unterstützt es Erwachsene bei der Erweiterung ihres Wissen und ihrer Kompetenzen durch die Teilnahme an individuellen Fortbildungen im europäischen Ausland.

 


Freiwilligenprojekt „50+“

Die Grundidee des Projekts (Senior Volunteering Projects, SVP)  ist ein Freiwilligenaustausch zwischen Bürgern ab 50 Jahren im Rahmen einer seit eineinhalb Jahren bestehenden deutsch-türkischen Städtepartnerschaft, bei dem sich Bürger ehrenamtlich aktiv engagieren können. Dabei kooperiert der „Freundeskreis Bingen-Anamur e.V.“ mit  dem „Institut zur Förderung von Bildung und Integration (INBI)“. Da der Verein ehrenamtlich arbeitet und nicht über die benötigte organisatorische Struktur verfügt, fungiert INBI
als antragstellende und koordinierende Organisation. Gemäß der thematischen Schwerpunktsetzung von INBI stehen die Förderung der interkulturellen Bildung und des lebenslangen Lernens im Mittelpunkt. Zum einen geht es auf lokaler Ebene darum, Begegnungen zwischen Bürger/innen in Deutschland und der Türkei zu fördern und die gegenseitige Verständigung sowie eine nachhaltige Partnerschaft zu stärken. Im Sinne des lebenslangen Lernens kann die Lebenserfahrung älterer Bürger/innen für die Freiwilligenarbeit genutzt werden. Ebenso bleiben diese selbst flexibel und sensibel für interkulturelle Belange.

Zum anderen soll auf europäischer Ebene ein Anstoß dazu gegeben werden, transnationale Kooperation zwischen Bildungs- und Sozialeinrichtungen zu stärken. Dies ist in mehrfacher Hinsicht sinnvoll. Erstens stellen Einwohner/innen mit türkischen Wurzeln eine der größten Migrant/innengruppe in Deutschland dar. Zweitens ist es  im Hinblick auf die Türkei als
EU-Beitrittskandidat sinnvoll, die Förderung des Austauschs auf Bürgerebene zur Stärkung der interkulturellen Sensibilität und des ehrenamtlichen Engagements zu unterstützen. Titel des Projekts: „Aktive Seniorinnen und Senioren setzen partnerschaftliche Impulse“

 


Projektziele

· Ehrenamtliche Arbeit in Anamur und Bingen ermöglichen und neue Lernerfahrung sammeln.

· Kontakte in Anamur und Bingen aufbauen und nutzen

· Langfristige Kooperationen zwischen beiden Freundeskreisen und den Stadtverwaltungen mit Schwerpunkt Bürgerschaftsarbeit  entwickeln

· Das Potential älterer Menschen als Quelle für Wissen, Kompetenzen und Erfahrungen nutzen

Nachhaltige Förderung der städtepartnerschaftlichen Beziehungen



Freiwillige

· Erwachsene ab 50 Jahren, die bereits ehrenamtlich tätig sind oder sein wollen, können sich bei den an der Aktion teilnehmenden Einrichtungen (Freundeskreis Bingen-Anamur und INBI) für die Teilnahme schriftlich bewerben.

· Die Auswahl der Freiwilligen erfolgt erst nach der Förderzusage

· Nach dem Zeitplan können die ersten beiden Freiwilligen schon November 2013 für drei Wochen nach Anamur reisen

· Den Freiwilligen entstehen keine Kosten für Flug und Aufenthalt

· Die Aktivitäten dürfen nicht gewinnorientiert sein und sollen echte Lernmöglichkeit bieten. Die Freiwilligen sollen beobachten und aktiv an den Aktivitäten teilnehmen. In beiden Städten gibt es jeweils -6- Einrichtungen, die sich zur Aufnahme der Freiwilligen bereit erklärten. Die Auswahl der Einrichtungen kann nach den Wünschen und Neigungen der Freiwilligen
erfolgen.

· Die Freiwilligen werden von INBI auf ihren Aufenthalt in Anamur vorbereitet.  Interessierte können sich unter vorstand(at)bingen-anamur.eu  schriftlich bewerben.

 

 

 

Weitere Infos auch in unserer Mitglieder-INFO, Ausgabe 3/2013.