Bei der Landung mit Wasserfontänen begrüßt

Da staunten Marionetta und Walter Kronebach nicht schlecht, als sie gestern mit einer Sunexpress-Maschine auf dem Flughafen Alanya-Gazipasa in der Südtürkei landeten. Neben der Landebahn schossen aus zwei Feuerwehrfahrzeugen Wasserfontänen in die Höhe und eine Menge Prominenz hatte sich an der Gangway eingefunden. Jeder Fluggast wurde per Handschlag begrüßt und bekam eine rote Nelke mit einem Gutschein zum zollfreien Einkauf überreicht.

Die Aufmerksamkeit galt weniger den beiden Bingern als der ersten Sunexpress-Maschine, die fahrplanmäßig auf dem neuen Flughafen Alanya-Gazipasa landete. Im Winterfahrplan fliegt Sunexpress zweimal in der Woche den nur 80 km von Anamur entfernten Flughafen an.

Marionetta und Walter Kronebach wurden am Flughafen von Yasar Yigit und Burhan Sagir vom Partnerschaftsverein Anamur-Bingen begrüßt. Sie sind die ersten, die an dem von der EU geförderten Programm für lebenslanges Lernen „50+“ teilnehmen. Die nächsten drei Wochen werden sie in einem Sozialkaufhaus, einem privaten Krankenhaus und bei der Stadtverwaltung ehrenamtlich arbeiten und die bestehenden Kontakte in der Partnerstadt ausbauen. Im April nächsten Jahres werden zwei Freiwillige aus Anamur nach Bingen kommen. Im August werden wieder zwei Binger Senioren in Anamur ihre Lebenserfahrung einbringen können.

 

Über das EU-Bildungsprogramm GRUNDTVIG unterstützt die Europäische Kommission Bildungs- und Lernangebote in Europa mit dem Ziel, die allgemeine Erwachsenenbildung in Europa voran zu bringen. Es ermöglicht die europäische Zusammenarbeit, Begegnungen und den Austausch von Freiwilligen 50+. Das Grundtvig-Freiwilligenprojekt mit dem auf die Städtepartnerschaft abgestimmten Titel „Aktive Bürgerinnen und Bürger setzen partnerschaftliche Impulse“ kooperiert zwischen dem Freundeskreis Bingen-Anamur, dem Institut zur Förderung von Bildung und Integration (INBI) sowie dem Partnerschaftsverein und der Stadtverwaltung in Anamur. An dem bis Mitte 2015 laufenden Austauschprojekt können insgesamt 12 Seniorinnen und Senioren teilnehmen.

 

INBI als Projektträger freut sich über die Entsendung der ersten Freiwilligen und die gute Zusammenarbeit zwischen den Partnern: „Als interkulturell ausgerichtete Bildungseinrichtung sind uns die Themen Integration und interkultureller Austausch in Europa ein besonderes Anliegen. Wir haben bereits langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit  transnationalen Partnern, u.a. auch aus der Türkei, und ermöglichen Interessierten gerne die Erweiterung ihrer interkulturellen und sozialen Kompetenzen über Projekte wie das Freiwilligenprojekt 50+. Wir sind uns sicher, dass Herr und Frau Kronebach eine wertvolle und lehrreiche Zeit in Anamur verbringen werden“.